Mit diesem Artikel möchte ich euch nochmal darauf aufmerksam machen, woraus unsere Muttermilch besteht und warum sie so super gesund für unsere Kinder ist. Gerade bei Muttis mit Stillproblemen rückt diese Information oftmals in den Hintergrund und sie lassen sich durch die Probleme dazu verleiten frühzeitig mit dem Stillen aufzuhören. Aber auch wenn es manchmal schwer ist, bitte gebt nicht auf! Jedes Stillproblem lässt sich mit etwas Geduld lösen! Zum Beispiel kann eine elektrische Milchpumpe ein gutes Hilfsmittel sein.
Inhalt
Zusammensetzung von Muttermilch
weitere Verwendungszwecke von Muttermilch
Woraus besteht unsere Muttermilch?
Unsere Muttermilch ist immer genau auf den Bedarf unseres Babys abgestimmt. Das macht es zur perfekten Nahrungsquelle im ersten Lebensjahr.
Das Kolostrum (1.-3. Tag) ist wegen dem hohen Schutzstoffgehalt besonders wertvoll. Es enthält enorm viele Antikörper, Mineralien wie Zink, viele Vitamine wie Vitamin A und E, Vitamine aus dem B-Komplex und viele Immunglobuline und IgA, wenig Fett und wenig Zucker. IgA ist zusammen mit den anderen Immunfaktoren zu 80% für die immunologische Abwehr zuständig und schützt unser Baby somit vor Infektionen und Krankheiten. Wenn unser Baby das Kolostrum trinkt, werden auf diese Weise die Organe unseres Kindes für die Verdauung vorbereitet. Damit wird unser Baby vor Bakterien und anderen schädlichen Organismen geschützt.
Nach etwa 3 Tagen wird aus dem Kolostrum die Übergangsmilch. Sie ist etwas wässerig und schimmert blau-weiß. Sie enthält weniger Eiweiß, aber mehr Fett und Kohlenhydrate.
Und nach etwa 15 Tagen bildet sich die reife Muttermilch. Sie ist reich an Eiweiß (ca. 1,2%), Wasser, ungesättigten Fettsäuren, Vitamine und Folsäure. Die wässerige Vormilch löscht den Durst, die Nachmilch mit erhöhten Fett- und Proteinanteil stillt den Hunger unseres Babys.
Aufbewahrung von Muttermilch
Wenn ihr euch einen Vorrat an Muttermilch anschaffen wollt, um zum Beispiel wieder etwas unabhängiger zu sein oder weil ihr wieder in das Berufsleben einsteigen wollt, dann ist es wichtig das ihr eure Muttermilch richtig aufbewahrt und auftaut. Nur so könnt ihr sicher sein, dass alle wichtigen Nährstoffe erhalten bleiben und das Risiko einer bakteriellen Verunreinigung minimiert wird.
Raumtemperatur: im geschlossenen Becher 4-6 Stunden (am besten gleich kühlen!)
Kühlschrank: 3 Tage (wenn 0-4 Grad gewährleistet sind 5 Tage)
Tiefkühltruhe: 6-9 Monate
aufgetaute Muttermilch: 24 Stunden im Kühlschrank (nicht wieder einfrieren!)
Tipps zum Einfrieren/Auftauen und Erwärmen von Muttermilch
♥ Sämtliche Muttermilch die innerhalb von 24 Stunden abgepumpt wird, kann in demselben Becher aufbewahrt werden. Danach solltet ihr einen neuen Becher benutzen.
♥ Bewahrt eure Muttermilch nicht in der Tür vom Kühlschrank auf, sondern ganz hinten. Dort ist es am kühlsten und unterliegt am wenigsten Temperaturschwankungen.
♥ Gut macht sich das Einfrieren in kleineren Portionen. Dafür eignen sich Milchflaschen oder spezielle Muttermilchbeutel, wie zum Beipiel „Pump & Save“ -Beutel von Medela
♥ Die Fläschchen oder Beutel solltet ihr aber nur 3/4 voll machen, um Raum für Ausdehnung zu lassen.
♥ Beschriftet euch die Milchflaschen oder Beutel mit dem Datum, an dem ihr die Muttermilch abgepumpt habt. Somit könnt ihr immer ganz einfach die älteste Muttermilch im Tiefkühler erkennen und verbrauchen.
♥ Muttermilch sollte schonend aufgetaut werden. Die Mikrowelle ist dafür nicht geeignet. Wärmt die Muttermilch auch nicht unbedingt in kochendem Wasser auf. Damit gehen Vitamine, Mineralien und andere wertvolle Inhaltsstoffe verloren.
♥ Um die Inhaltsstoffe der Muttermilch zu erhalten, taut ihr sie am besten über Nacht im Kühlschrank auf. Ihr könnt die Flasche oder den Beutel aber auch in eine maximal 37 Grad warme Wasserschale stellen, wenn es schneller gehen muss.
♥ Die aufgetaute Muttermilch solltet ihr gut hin und her schwenken, um abgesetztes Fett mit der Milch zu vermischen.
Und dann geht es ans Füttern!;-)
Wozu kann ich Muttermilch noch verwenden?
Dachtet ihr, dass eure Muttermilch nur zum Füttern eures Babys geeignet ist? Das ist sie nämlich nicht! Ich habe euch mal ein paar Beispiele zusammengetragen, wofür eure Muttermilch noch verwendet werden kann.
Wenn ihr, gerade am Anfang, wunde und rissige Brustwarzen durch das ungewohnte Stillen habt, könnt ihr eure Brustwarzen immer wieder mit etwas Muttermilch einreiben und trocknen lassen. Ich habe schon von vielen Müttern gehört, dass es ihnen geholfen hat.
Muttermilch hilft auch ziemlich gut gegen den Juckreiz von Mückenstichen. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Einfach auf den Mückenstich tropfen und einziehen lassen.
Ich persönlich habe auch immer ein paar Tropfen Muttermilch ins Badewasser meiner Mädchen getan. Das hat ihre Babyhaut immer schon zart gemacht.
Manche sagen, dass Muttermilch oft bei Augeninfektionen benutzt wird und gut helfen soll. Ich wäre da etwas vorsichtig. Wenn ihr eine Bindehautentzündung bei eurem Baby vermutet, solltet ihr lieber zum Arzt gehen.
Besonders bei Neugeborenen hilft die Muttermilch gut bei Schnupfen, um die Nase frei zu kriegen. Ihr müsst nur immer wieder etwas Muttermilch mit einer Pipette oder einer kleinen Plastikspritze (aus der Apotheke) in die Nase tropfen. Das hilft gegen die Verschleimung.
Ihr könnt eure Muttermilch auch zum kochen für die Beikost verwenden, z.B. für den abendlichen Milchbrei. Dazu muss die Muttermilch nur erwärmt und Getreideflocken (in Instantform) hinzugegeben werden. Da die Muttermilch Enzyme enthält, wird dieser Brei allerdings sehr schnell flüssig. Deshalb sofort verfüttern! 😉
Die gute Muttermilch ist außerdem noch hilfreich, bei einem wunden Babypo. Den Po erst mir klarem Wasser reinigen. Dann Muttermilch auftragen und an der Luft trocknen lassen.
Sollten euch noch weitere Verwendungszwecke für Muttermilch einfallen, dann kontaktiert mich gerne!
Liebe Grüße, Sandra.